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Spezielle Hautstruktur Was den Makohai so wendig macht

Der Makohai ist nicht nur schnell, er ist auch ausgesprochen wendig. US-Forscher haben jetzt ergründet, wie der Raubfisch das anstellt: Seine Haut ist so aufgebaut, dass er bei Unterwassermanövern die Strömungseigenschaften optimal für sich nutzen kann - mit Hilfe winziger Schuppen.
Kurzflossen-Mako: Der Hai erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde

Kurzflossen-Mako: Der Hai erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde

Foto: dapd / Univ. South Florida / P. Motta

Forscher sind dem Geheimnis der Wendigkeit eines der schnellsten Fische der Welt auf die Spur gekommen: Der Makohai kann mit Hilfe spezieller Schuppen auf seinen Körperseiten besonders effektvoll die Richtung ändern. Mit den winzigen, zahnartigen Strukturen beeinflussen die Raubfische die sogenannte Strömungsablösung. Dieses Phänomen ist auch aus der Luftfahrttechnik bekannt: Objekte verursachen in der Luft oder im Wasser Wirbel, die Geschwindigkeit und Stabilität beeinflussen. Das System macht sich der Makohai für seine Schwimmmanöver zunutze.

Forscher um Amy Lang von der University of Alabama in Birmingham berichten auf dem jährlichen Treffen der American Physical Society Division of Fluid Dynamics in Long Beach, Kalifornien, von ihren Forschungen an den Haien, die Geschwindigkeiten von fast 50 Kilometern pro Stunde erreichen.

Der gesamte Körper des Makohais ist mit zahnartigen Schuppen bedeckt, die eine Länge von etwa 0,2 Millimetern besitzen. An den Seiten, hinter den Kiemen des Fischs haben die Schuppen eine ungewöhnliche Struktur im Vergleich zu anderen Stellen des Körpers, wie die Forscher herausfanden. Hier sind die Zähnchen an ihrer Spitze etwas dicker als an der Basis. Dadurch erhöhe sich die Flexibilität im Wasserstrom: Bis zu 60 Grad kann der obere Teil der Schuppe sich dadurch abwinkeln. Schwimmt der Fisch eine Seitwärtsbewegung, entstehen dadurch besondere Strömungseigenschaften, die ihm optimale Wendigkeit verschaffen, schließen die Wissenschaftler aus ihren Analysen.

Das System wollen sie nun in weiteren Untersuchungen genauer entschlüsseln. Sie sehen Perspektiven im Hinblick auf technische Anwendungen: "Dieses Vorbild der Natur könnte die Entwicklung von Flugzeugen, Helikoptern, oder Windturbinen voranbringen", sagt Lang.

Die Evolution hat den Makohai mit diesem Prinzip offenbar bereits zu einem Erfolgsmodell gemacht: Die bis zu vier Meter langen Haie, die Biologen in Kurzflossen- und Langflossen-Makos einteilen, sind in allen Meeren der Erde beheimatet. Sie sind auch eine der wenigen Haiarten, die Sprünge vollführen, wobei sie mehr als sechs Meter Höhe erreichen können.

wbr/dapd